Digitale Souveränität (Part 1)
Digitale Souveränität - was bedeutet das überhaupt?
Souveränität, Wikipedia definiert den Begriff wie folgt: „Unter dem Begriff Souveränität (französisch souveraineté, aus mittellateinisch superanus ‚darüber befindlich‘, ‚überlegen‘) versteht man in der Rechtswissenschaft die Fähigkeit einer natürlichen oder juristischen Person zu ausschließlicher rechtlicher Selbstbestimmung. Diese Selbstbestimmungsfähigkeit wird durch Eigenständigkeit und Unabhängigkeit des Rechtssubjektes gekennzeichnet und grenzt sich so vom Zustand der Fremdbestimmung ab. In der Politikwissenschaft versteht man darunter die Eigenschaft einer Institution, innerhalb eines politischen Ordnungsrahmens einziger Ausgangspunkt der gesamten Staatsgewalt zu sein. Geprägt wurde der Begriff im 16. Jahrhundert durch die Absolutismuslehre des französischen Staatsphilosophen Jean Bodin.“
(siehe auch: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Souveränität&oldid=228606540 Stand: 06.12.2022)
Grob vereinfacht: Man kann unabhängig selbst entscheiden und bestimmen.
Digitale Souveränität meint aber viel mehr als die bloße freie Wahl eines Softwareprodukts. Es geht um digitale Selbstbestimmung, um die Vermeidung von einseitigen Abhängigkeiten und Wahlfreiheit dazu, womit und wie ich meinen persönlichen digitalen Raum gestalte.
Nur offene Standards und Schnittstellen, die frei verwendet werden können, ermöglichen diese Form von Unabhängigkeit. Offenheit und Interoperabilität sind dabei das Gebot der Stunde. Eine Abschottung oder gar Protektionismus werden in einer digitalen Welt nicht funktionieren.
Wie wichtig die Unabhängigkeit von einzelnen Unternehmen oder Staaten ist, müssen wir aktuell am eigenen Leib erfahren. Und da Informationstechnologie längst viel mehr als ein einfaches Werkzeug und elementarer Bestandteil und Grundlage unzähliger Geschäftsprozesse ist, kann man sich durchaus vorstellen, welche Auswirkungen aus der Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen entstehen (können).
Angesichts dieser Rahmenbedingungen und Entwicklungen sollte man – ganz gleich ob als Staat, Unternehmen oder Privatperson – die Entscheidungen im Umfeld des eigenen digitalen Wandels und bei der eingesetzten Informationstechnologie sehr bewusst und auch unter dem Gesichtspunkt der eigenen Digitalen Souveränität treffen.